Schwarzwald Bike Marathon Furtwangen
"Gib niemals auf"…
Anders kann man mit dem Rennbericht nicht anfangen. Von guten Beinen bis zum Entfernen von teilen meines Schleimbeutels am Rennabend im Krankenhaus.
Morgens um 8:45 Uhr war Start zum Schwarzwald Bike Marathon in Furtwangen. Es ging schon sehr gut los und ich hatte gute Beine. Vorne weg mit den anderen Topfahrern konnte ich auf der 90km Distanz einiges erwarten. Kurze knackige Anstiege und schnelle Passagen im Rennen sind gut gemischt gewesen. Bei km 30, Katharinenhöhe und zugleich höchster Punkt im Rennen, konnte ich mir eine neue Flasche schnappen und weiter gut Druck machen. Ich konnte aufschließen auf andere Fahrer und wir bildeten eine Vierergruppe. Nach einigen Kilometern im Wechseln bin ich bei km 42 vorne weg gefahren und zügig den Schotterweg bergab gefahren. In einer Linkskurve ging mir dann jedoch das Vorderrad weg und ich stürzte schwer aufs Knie. Sofort habe ich gesehen das es ein tiefer Cut im Knie war und bin bergab langsam weiter gefahren. Nach der Tragepassage unten angekommen fragte ich wo denn Sanitäter seien. Die Antwort des Polizisten war sehr ernüchtern. Diese wären 5km weiter bergauf in St. Georgen. Ich verstehe nicht wie man nach einer langen Abfahrt keine Sanitäter dort positionieren kann. Die Feuerwehr hat mir solange einen Druckverband ans Knie gemacht und ich bin den langen Anstieg mit Druck im rechten Pedal nach oben gefahren. Oben angekommen habe ich auch hier keine Sanitäter entdeckt und mich entschlossen das ich nicht aufgebe und mich eher durchbeißen werde. Zumal meine Position nicht schlecht war bisher. Die Hälfte des Rennens hatte ich nun noch vor mir und natürlich konnte ich nicht mehr die Leistung fahren wie zuvor. In den Downhills eher verhalten und vorsichtig habe ich noch einige Positionen einbüßen müssen. Am Ende kam ich als 34. Gesamt ins Ziel und wurde 11. in der Altersklasse.
Sichtlich erschöpft und schlecht zu Fuß habe ich mich zum DRK Zelt geschleift. Dort hat sich dann ein Notarzt die Wunde angeschaut. Er packt die Pinzette, die zuvor auf den Straßenboden gefallen war, und puhlt mir in der Wunde rum. Am Ende meinte er das es nicht so wild sei und hat es oberflächlich desinfiziert, mit zwei Strips verschlossen und verbinden lassen.
Ich etwas irritiert bin aus dem Zelt raus und habe sofort zu meiner Mutter gesagt das ich noch ins Krankenhaus gehe und mir eine zweite Meinung einhole.
Gesagt getan sind David Klaiss, der extra gefahren ist, und ich nach Hause gefahren in unser Kreiskrankenhaus Freudenstadt. Hier angekommen bin ich sofort dran gekommen und der Arzt ist aus allen Wolken gefallen wie da an meinem Knie gepfuscht wurde. Es wurde teile meines Schleimbeutels entfernt und dann sauber zugenäht und verschient. Jetzt heißt es ruhig stellen die nächsten 2 Wochen und gut verheilen lassen. Ich beende somit auch meine Saison und freue mich über die bisher beste Saison. Es waren immer Top Platzierungen und einige Male auf der 5. Platz. Oft war ich von den toMotion racing Teamfahrern der schnellste im Feld. Zwei Rennen bin ich gemeinsam mit Sven Rothfuß gefahren um für 2017 zu trainieren. Leider kann ich die 12h WM kommendes Wochenende nicht mit ihm fahren. Trotzdem freue ich mich jetzt schon riesig auf die Saison 2017 und habe einige trainingstechnische Umstrukturierungen vor. Ich werde auch 2017, solange es Andrea Potratz will, für toMotion racing an den Start gehen und die blaue Fahne wieder weit hochhalten! Danke an Andrea für die Trainingsplanung. Auch hier freue ich mich auf die weitere Zusammenarbeit. Danke an unsere Sponsoren des Team toMotion racing und ganz besonders an Sponser Europe, die mich dieses Jahr direkt unterstützt haben. Tausend Dank an meine Freunde die mich so oft unterstützt haben bei Rennen und wir gemeinsam die Rennen bestritten haben. Danke an meine Familie und Freundin für das extrem entgegengebrachte Verständnis. Und zu aller Letzt danke an alle die tollen Teamfahrer von toMotion. Ich habe dieses Jahr richtig gemerkt was es heißt ein tolles Team zu sein! Es macht so Spaß immer wieder neue und bekannte Gesichter im gleichen Trikot bei Rennen anzutreffen.
Einige sagen immer bei Verletzungen - "Come back stronger"... Auch ich sage das jetzt und ich werde mich extrem vorbereiten für 2017!
Liebe Grüße
Euer Christian